Depression / Existenzelle Depression
Depression und Existenzielle Depression
Wenn die Schwere nicht nur aus dem Leben kommt – sondern aus der Tiefe des Denkens.
Nicht jede Depression beginnt mit einem Schicksalsschlag. Manche beginnt im Stillen.
Mit der Frage: Was ist der Sinn?
Mit dem Gefühl: Ich sehe zu viel. Ich empfinde zu tief. Ich gehöre nicht wirklich dazu.
Klassische Depression – mehr als Traurigkeit
Eine klinische Depression ist eine ernstzunehmende psychische Erkrankung. Sie zeigt sich z. B. durch:
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gedrückte Stimmung
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Interessenverlust, Antriebslosigkeit
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Schlaf- oder Konzentrationsprobleme
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Schuldgefühle, Wertlosigkeit
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körperliche Beschwerden ohne medizinischen Befund
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Rückzug, Leere, bis hin zu Suizidgedanken
Sie entsteht oft durch ein Zusammenspiel biologischer, psychologischer und sozialer Faktoren – und kann jede*n treffen. Eine fundierte Diagnostik und gegebenenfalls therapeutische Behandlung sind hier zentral.
Existenzielle Depression – in Deutschland wenig bekannt, aber tief spürbar
Daneben gibt es eine Form der inneren Schwere, die sich nicht (nur) aus äußeren Belastungen erklären lässt. Sie tritt besonders häufig bei hochbegabten, hochsensiblen oder tief reflektierenden Menschen auf – und wird in der US-amerikanischen Psychologie als existenzielle Depression bezeichnet.
Diese Form der Depression ist nicht primär krankhaft – sondern eine Reaktion auf das Erleben tiefer Fragen, innerer Entfremdung und Weltinkongruenz. Häufige Merkmale:
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intensive Auseinandersetzung mit Fragen nach Tod, Sinn, Freiheit, Gerechtigkeit
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Gefühl innerer Leere trotz äußerem Erfolg
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Einsamkeit, auch unter Menschen
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Rückzug aus einer Welt, die „zu laut, zu oberflächlich, zu schnell“ erscheint
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tiefes Leiden an der Unvereinbarkeit von innerem Erleben und äußerer Realität
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chronischer Zweifel an sich selbst und an der Welt
Existenzielle Depression ist in Deutschland noch wenig bekannt – und wird häufig verkannt oder übersehen, weil sie sich oft intellektuell, leise oder nach außen funktionierend zeigt.
Weisheitstherapie – wenn nicht Symptome, sondern Sinn im Mittelpunkt stehen
Bei Menschen mit existenzieller Depression oder tiefgreifender Sinnkrise stößt die klassische Psychotherapie manchmal an Grenzen: Nicht jede*r leidet „an sich“, sondern oft an der Welt. An ihrer Widersprüchlichkeit, ihrer Oberflächlichkeit, ihrer Geschwindigkeit.
Die Weisheitstherapie (nach Linden, König & Hill) setzt genau hier an. Sie richtet sich an Menschen, die nicht primär psychisch krank, sondern intellektuell und emotional überfordert von der Tiefe ihrer Wahrnehmung und Reflexion sind – und für die ein herkömmlicher störungsfokussierter Ansatz nicht ausreicht.
Statt Symptome zu bekämpfen, geht es in der Weisheitstherapie darum:
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innere Haltungen zu reflektieren und zu kultivieren
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Ambivalenzen auszuhalten und mit Unlösbarem zu leben
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Selbstakzeptanz, Mitgefühl und Gelassenheit zu fördern
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tiefe Einsichten in persönliche Lebensthemen zu entwickeln
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sich auf Werte und Sinnquellen zu besinnen
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zu lernen, das Leben nicht zu kontrollieren, sondern zu gestalten
Weisheitstherapie ist kein spirituelles Coaching, sondern ein wissenschaftlich fundierter, psychologisch tief verankerter Weg – besonders geeignet für hochbegabte, hochsensible und tief reflektierte Persönlichkeiten, die sich nach innerer Stimmigkeit sehnen.
Warum es wichtig ist, genau hinzusehen
Nicht jede Schwere ist eine Depression – aber nicht jede Depression ist nur ein „Stimmungstief“.
Deshalb ist es so wichtig, beide Ebenen zu erfassen:
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Liegt eine behandlungsbedürftige depressive Erkrankung vor?
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Oder (auch) eine tief existenzielle Fragestellung, die verstanden und begleitet werden will?
Bei Talentum nehmen wir uns Zeit, beides zu unterscheiden – und beides ernst zu nehmen.
Ob es am Ende um Therapie, um Klärung oder um Neuorientierung geht:
Sie müssen diesen Weg nicht allein gehen.
Manche Menschen werden nicht krank – sie fühlen nur tiefer, denken weiter und geraten dabei aus dem Gleichgewicht. Auch das braucht Raum, Sprache und Halt.
Möchtest du wissen, ob das, was du fühlst, vielleicht mehr mit Tiefe als mit Schwäche zu tun hat?
Dann laden wir dich ein, gemeinsam hinzuschauen – achtsam, klar und ohne Etiketten.